«WINDS OF CLIMATE CHANGE ... THE AIR YOU BREAThE»
WEB SoLO SHOW
WALTER WICKISER GALLERY, NEW YORK
4. Januar – 8. mÄrz 2024
«Die Winde des Klimawandels ... die Luft, die du atmest»
In den letzten fünf Jahren habe ich Momente in meinem Leben fotografiert, in denen ich die Verwundbarkeit der Natur und unseres Planeten spürte und erlebte. Eine Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit ergriff mein Herz. Ich sah wunderschöne Eichen sterben, weil es in Südfrankreich, wo ich in meinem Atelier arbeite, monatelang nicht mehr geregnet hat. Die Quelle, aus der mein Wasser stammt, trocknete aus. Ich musste zusehen, wie meine Pflanzen im Garten nicht nur durch Wassermangel starben, sondern auch durch heiße Winde, die die Pflanzen verbrannten, den Boden austrockneten und Buschbrände entfachten. Die Serie "Mistral" fängt den starken Wind visuell ein.
Als ich andere Anzeichen des Klimawandels beobachtete und erlebte, wie das Verschwinden der Gletscher in den Schweizer Alpen und in Kanada (die Serie "Taku Icefield" ist eine visuelle Metapher für diesen Prozess), Wirbelstürme, Taifune und Überschwemmungen (die Serie "Majuro" ist eine visuelle Metapher für den Anstieg des Meeresspiegels), wurde mir bewusst, dass Traurigsein und Hoffnungslosigkeit keine Lösung sind. Es muss gehandelt werden, ohne Zeit zu verlieren.
Die Serie "Atlantis" zeigt ein Aquarium als visuelle Metapher für das, was übrig bleibt, wenn die Wassertemperatur der Ozeane weiter ansteigt und die Tiere und Pflanzen des Meeres nicht mehr genug Sauerstoff zum Atmen haben. Der griechische Philosoph Platon beschreibt die Stadt Atlantis als einen wohlhabenden und weitläufigen Inselstaat, der durch eine Naturkatastrophe unterging und zerstört wurde. Im Vergleich mit seinem Idealstaat "Athene" warnt er den Leser vor der Hypris der Menschheit. Das dritte Bild der Serie zeigt eine hoffnungsvolle Lösung. Wie Platon in seinem Kritias aufzeigt, ist ein Dialog zwischen allen Beteiligten, die das Klima auf unserem Planeten mitgestalten, dringend notwendig. Nur wenn wir persönliche, globale und friedliche Lösungen finden, können wir einen Wandel in unserer Welt und auf unserem Planeten bewirken.
"Helike" ist eine Serie von Fotografien, die aus dem Flugzeug aufgenommen wurden. Aus großer Höhe sieht die Infrastruktur einer Stadt, wie Häuser, Straßen und Autos, sehr klein und zerbrechlich aus. Das Bild zeigt ein netzartiges Muster aus Lichtern, das ein Wind zerreißen könnte. Helike war eine sehr reiche Stadt an der Nordküste des Peloponnes im Golf von Korinth, die im Jahr 373 v. Chr. durch eine Flutwelle zerstört wurde. Das Bewusstsein von Zerbrechlichkeit und Bedrohung verbindet die Menschen. Wenn wir eine Metaposition einnehmen, wie der Blick aus einem Flugzeug auf die Erde, können wir unsere Verwandtschaft und die Schönheit, die darin liegt, entdecken.
Die Serie "Tropomi" bezieht sich auf den Satelliten der ESA zur Überwachung von Spurengasen und Aerosolen, die für die Luftqualität und das Klima relevant sind. Die Luftqualität ist von großer Bedeutung für unsere Gesundheit und Lebensqualität auf der Erde. Schlechte Luftqualität ist nicht nur der Grund für den Klimawandel, sondern auch der Grund für Lungenkrankheiten und vorzeitigen Tod. Saubere Luft sollte, wie sauberes Wasser, ein Menschenrecht sein. Die Luft, die Sie atmen, ist kostbar.
Die Fotos "Paradies" veranschaulichen die Schönheit der Bäume. Ein Baum absorbiert in einem Jahr mehr als 48 Pfund schädliches Kohlendioxid aus der Atmosphäre und gibt im Gegenzug sauberen Sauerstoff ab. Bäume zu pflanzen, Bäume, Wälder und Regenwälder zu schützen, bedeutet, saubere Luft zu ernten - die Luft, die wir atmen.
Alle Fotografien sind unmittelbare Ausdrucksformen eines Augenblicks, in dem intensive Emotionen mit entsprechenden visuellen Signalen der Außenwelt kollidierten. Das Ziel des Bildes ist es nicht, eine äußere Situation zu dokumentieren, sondern eine visuelle Metapher für die Vergänglichkeit des Augenblicks zu schaffen. Bewegung, spontanes, zufälliges Lichtflimmern und Pixel, die wie in impressionistischen Gemälden kleine Farbpunkte oder Pinselstriche erzeugen, sind Elemente meiner ästhetischen Forschung. Die Idee ist, mit der Kamera zu experimentieren, um Fotografien zu schaffen, die ein Zeugnis des Lichts in seinen verschiedenen Ausdrucksformen sind, die über das bloße abgebildete Objekt hinausgehen. Die Idee ist, die Realität als materielle Manifestation und die Definition der Fotografie in Frage zu stellen. Pixel haben wie Quantenpartikel eine inhärente Tendenz, neue Muster zu erzeugen und haben das Potenzial, neue Bilder, neue Welten zu schaffen.
Die Fotografien sind farblich nicht verändert. Alle Arbeiten sind auf Papier oder als ChromaLuxe-Drucke auf Aluminium erhältlich.